Deutsche Frauen erlebten den Zweiten Weltkrieg auf eine ganz andere, oftmals kaum weniger furchtbare Weise als ihre an die Front abkommandierten Ehemänner, Söhne, Väter oder Brüder. Sie waren es, die den Rest der Familie in einer furchtbaren Zeit zusammenhalten mussten. Sie waren vielfach gefordert als Luftschutz- und Flakhelferinnen, als Arbeiterinnen in Fabriken und Rüstungsbetrieben oder als Krankenschwestern an der Front; und sie wurden die ersten Opfer der einrückenden Alliierten. Allein die Soldaten der Roten Armee sollen gegen Kriegsende bis zu zwei Millionen deutsche Frauen und Mädchen vergewaltigt haben. Viele starben durch die Gewalt oder nahmen sich aus Scham selbst das Leben. Millionen wurden aus ihrer Heimat im Osten vertrieben und verloren alles. Während sie nach der Kapitulation mithalfen, die Städte wiederaufzubauen, blieben die Seelen vieler Trümmerfrauen und Kriegerwitwen für immer verletzt. Zu allem Übel mussten sie sich von den Nachkriegsgenerationen auch noch anhören, selbst an der Zerstörung schuld gewesen zu sein – schließlich hätten sie ja die Nationalsozialisten gewählt und Hitler zugejubelt. Doch haben sie das wirklich getan, und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen?
Nach dem Erfolg seines Buches Die verdammte Generation, in dem Christian Hardinghaus die letzten Soldaten des Zweiten Weltkrieges zu Wort kommen ließ, berichten nun die letzten Frauen dieser dunklen Zeit von physischen und psychischen Traumata, unter denen sie bis heute leiden. 12 Zeitzeuginnen sprechen schonungslos ehrlich über alles, was sie erlebt haben.